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Institution : Cegesoma
Urheberrecht : Droits réservés
Legende des Ursprungs : Dynamitage de voie ferrée par le Groupe G.
Belgien im Krieg / Artikel

Wallonische Kommandos

Thema - Widerstand

Verfasser : Colignon Alain (Institution : CegeSoma)

Eine britische inspirierte Gruppe

Die wallonischen "Commandos", die sich offen an den britischen "Commandos" orientierten, wurden Ende 1941 - Anfang 1942 in den Tälern von Salm und Amblève auf Betreiben von Albert Thill, einem Luxemburger und landwirtschaftlichen Angestellten, in Trois-Ponts gebildet.

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Institution : Cegesoma
Urheberrecht : Droits réservés
Legende des Ursprungs : Equipe du Groupe G (Zone 1) près de Rochefort au sortir du maquis (9/9/1944). Au centre : Walter de Sélys-Longchamp (chef de zone) de gauche à droite : Marie-France Wirth, 3 militaires américains, Jacques, Bellière, Annie de Sélys-Longchamp, Jean Tilot, René Evalenko, Jean-Louis Servais, André Van der Straeten-Waillet.

Vom Geheimdienst zur Wirtschaftssabotage

Die Gruppe, die als geheim Nachrichtendienstlich orientiert begann, arbeitete in den hohen Ardennen, in den Regionen Vielsalm, Trois-Ponts und Grand-Halleux. Zu ihren Mitgliedern zählten ehemaligen Ardennenjäger, Gendarmen, Forstangestellte und andere Gegne der "Neuen Ordnung". Ab Juni 1942 wurde der nachrichtendienstliche Aspekt aufgegeben und es begann die Sabotagearbeit der vom Besatzern genutzten wirtschaftlichen Ressourcen, insbesondere der Eisenbahnen und der örtlichen Sägewerke. Thill tauchte im März 1943 unter, sein Stellvertreter Emile Walwert wurde im Februar 1944 verhaftet.

Doch selbst mit diesen Rückschlägen wurden die "Wallonischen Kommandos" noch aktiver: Neben Sabotage gingen sie auch zum Diebstahl über. Eine Zeit lang stand die Gruppe in Kontakt mit der späteren "Gruppe G", dann mit der "Befreiungsarmee" (1942-43) und sogar mit den kommunistischen "Bewaffneten Partisanen". Doch im Dezember 1943 schlossen sie sich der "Armee von Belgien" an, die später zur "Geheimen Armee" wurde. Im April 1944 war die Integration abgeschlossen, denn aus den "Wallonischen Kommandos" wurde das "Refuge Thill", Sektor IV der Zone V der "Geheimen Armee". Neben Vielsalm und Trois-Ponts gab es auch Sektionen in Beho, Gouvy und Bovigny, sowie Kontakte in Malmedy und St-Vith, in vom Dritten Reich annektierten Gebieten.

Im Juni-August 1944 kam es zu einem weiteren Anstieg der Aktionen. Die Männer von Thill nahmen vor allem wichtige Kollaborateure und die Bahnlinien Gouvy-St-Vith und Stavelot-Malmedy in Angriff. Nach dem Eintreffen der Amerikaner am 11. und 12. September 1944 kamen die Aktionen zum Erliegen. Nach Berichten der örtlichen Geheimarmee hatten die "wallonischen Kommandos" etwa fünfzig (?) Tote zu beklagen gehabt..

Bibliographie

Balace Francis, « Aspects de la résistance en province de Liège », in : Libération. Nos libertés retrouvées. La mémoire, Liège : Province de Liège, 1994, p. 75-101.

Marquet Victor, Contribution à l'historique de l'Armée Secrète 1940-1944 : la Zone V : aperçu général, échelon de commandement, secteur 1, secteur 2, les Cantons de l'Est, s.l., 1989.

Thill Albert, L’insaisissable patriote des Ardennes. Albert Thill, chef des Commandos wallons, Vieron : La Dryade, 1983. 

Pour citer cette page
Wallonische Kommandos
Verfasser : Colignon Alain (Institution : CegeSoma)
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