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Institution : Cegesoma
Sammlung :
Urheberrecht : Rechte vorbehalten
Legende des Ursprungs : BIPPA E 51048 U.S. Troops land on Normandy Beach. American troops plunge into the surf to wade ashore to the Normandy beach to support other troops fighting the Nazis on the northern coast of France shortly after the Allied invasion of the French coast June 6, 1944, U.S. Signal Corps Photo ETO-HQ-44-4824. Serviced by London OWI (Files. Certified as passed by Shaef Censor. [Belgian Military Mission. Civil Affairs - Information]
Belgien im Krieg / Artikel

Befreiung

Thema - Widerstand

Verfasser : Colignon Alain (Institution : CegeSoma)

Seit der Landung in der Normandie (6. Juni 1944) und hauptsächlich nach der Befreiung von Paris (19.-25. August 1944) rechnet die belgische Bevölkerung, die durch die BBC über den Verlauf der Geschehnisse informiert wird, mit dem bald bevorstehenden Ende der Besatzung.

DIE DEUTSCHEN AUF DER FLUCHT

Der geostrategische Kontext ist günstig: Im Osten wie im Westen verzeichnet die Wehrmacht eine Niederlage nach der anderen und ab Ende August sind die Straßen Flanderns und Walloniens vollkommen überfüllt mit deutschen Militärkonvois. Vor Ort packen die Besatzungsbehörden ihre Koffer und die „Ultras“ der Kollaboration bringen ihre kompromittiertesten Kollaborateure außer Lande. Die allgemeine Befürchtung ist, dass die erwartete Befreiung nicht problemlos verlaufen wird weil der Feind nicht kampflos aufgeben wird. Die Sorgen sind unberechtigt: Die Landung in der Normandie bedeutete den Anfang vom Ende für die Wehrmacht. Sie zieht sich zurück, mit der einzigen Hoffnung sich am Albertkanal und am „Westwall“ (oder „Sigfriedlinie“) halten zu können.

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Institution : Cegesoma
Urheberrecht : Cegesoma
Legende des Ursprungs : Ohne Legende

DIE ERSTEN BEFREIUNGEN AB DEM 2. SEPTEMBER

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Institution : Cegesoma
Urheberrecht : Rechte vorbehalten
Legende des Ursprungs : Ohne Legende

Die alliierte Panzervorhut erreicht am 2. September die belgische Grenze. Um 14 Uhr wurde Tournai von vermischten britischen und amerikanischen Einheiten befreit. Währenddessen formte sich südlich von Mons, von der Borinage bis zum Wald von Mormal, eine riesige Ansammlung von 70.000 feindlichen Soldaten. Dieser Kessel löste sich in den folgenden Tagen auf, zum einen durch das Ausschleusen von mehr als 30.000 Soldaten über Nebenstrecken, zum anderen durch Luftschläge und Bodenräumungsoperationen. Dabei wurden etwa 25.000 Männer gefangen genommen und 3.500 Deutsche getötet. In einem zehntagelang anhaltenden Ansturm befreien die Briten (vorwiegend in Flandern) und die Amerikaner (vorwiegend in Wallonien) das belgische Territorium  ohne größere Schäden.

TRUPPEN IN ÄUßERSTER BEDRÄNGNIS AUF DEM RÜCKZUG

Seit dem 3. September, gegen 15 Uhr, trafen die ersten Panzereinheiten der britischen Guards unter der Leitung von General Horrocks unter Jubelrufen in Brüssel ein. Die Vorhut der 11th Armoured Division Seiner Majestät wird ab dem nächsten Tag das Gleiche in Antwerpen tun, unterstützt durch den Widerstand, der die Zerstörung des Hafens verhinderte. Im Allgemeinen bildete  der Widerstand oft eine wirksame Hilfstruppe  bei „Durchkämmungs“- und Strafverfolgungsaktionen. Doch die Deutschen behaupteten sich weiterhin in Merksem, ebenso wie an der Scheldemündung (Kessel von Breskens) und verhinderten die Nutzung der Hafenanlage bis zum 26. November. Am 5. und 6. September wurde Gent befreit, gefolgt von Lüttich (7.-8. September), Ostende (von den Kanadiern), Verviers und Brügge (9. und 12. September). Die Befreier machten teilweise makabere Entdeckungen: Die deutsche Polizei und die abziehenden Truppen hatten vor ihrem Rückzug „aufgeräumt“, in Arlon, Sovet, Leopoldsburg etc.. Die Leichen von erschossenen Zivilisten zeigen, dass die Repressionen bis zur letzten Minute anhielten.


Ab dem 12. September konnten die zum Großteil aus dem Griff des Feindes befreiten Belgier ihrer Freude freien Lauf lassen. Aber für diejenigen, die verdächtigt wurden mit dem Besatzer kollaboriert zu haben, schlug nun die Stunde der Vergeltung. Es kommt zu offenen Vergeltungsakten. Der Volkszorn richtet sich gegen  Personen und Güter. Frauen wurden die Haare geschoren und öffentlich zur Schau  gestellt. Die Befreiung ist kein Synonym für Kapitulation. Der Krieg war noch nicht vorbei und viele Belgier werden noch monatelang in Angst leben.

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Institution : CegeSoma
Sammlung : FI/PA
Legende des Ursprungs : "Esneux. Sie sind rasiert."

Bibliographie

Bourdon Yves, La poche de Mons : la libération, en septembre 1944, de la région Mons-Borinage-Bavai-Maubeuge, Ottignies : Quorum, 1994.

De Vos Luc, La Libération. De la Normandie aux Ardennes, Eupen : Grenz-Echo, 1994.

Taghon Peter, Belgique 44 : la libération, Bruxelles, Racine, 1993.

Vanwelkenhuyzen Jean, La libération de la Belgique : quelques aspects des opérations militaires, in: Revue belge d’histoire militaire. 1984, n°8, p. 725-758.

Van de Velde Marc, La surprenante libération d’Anvers, in : Jours de Guerre, n°19, 1995, p. 232-254.

Muller Ben, Breskens onder beton :vesting in de Atlantikwall, Middelburg, 2003.

Balace Francis, La nuit la plus courte…La libération de Bruxelles, in : Jours de Guerre, n° 19, 1995, p.75-79. 

Pour citer cette page
Befreiung
Verfasser : Colignon Alain (Institution : CegeSoma)
https://www.belgiumwwii.be/de/belgien-im-krieg/artikel/befreiung.html