Think Tank, der 1936 von der belgischen Regierung gegründet und 1940 während der deutschen Besatzung wieder aufgebaut wurde, um das belgische liberal-parlamentarische demokratische System grundlegend zu reformieren.
Die erste Inkarnation
Die erste Version des Zentrums für das Studium der Staatsreform wurde 1936 von der Regierung Van Zeeland als Reaktion auf die politische und sozioökonomische Krise eingerichtet. Es wurde unter die Leitung des liberalen Staatsministers Graf Maurice Lippens (1875-1956) gestellt. Dieses Zentrum, das auch als "Zentrum Lippens" bekannt ist, wurde mit der umfassenden Aufgabe betraut, das belgische parlamentarische System zu reformieren. Ihr Abschlussbericht (1937) sprach sich für eine Stärkung der Exekutivgewalt aus. Die Vorschläge wurden erst 1940 umgesetzt.

Ursprüngliche Legende : Maurice Lippens (1875-1956)
Sommer 1940

Ursprüngliche Legende : Hoisting the invaders' flag. On 17 May Brussels capitulated after it had been blasted an scarred by terrific aerial attacks with high explosive and incendiary bombs. Here is seen the German standard being flown over the captured city. Thus, for the second time in a quarter of a century, an enemy flag flew triumphantly over the Belgian capital. The enemy remained the same-only the symbol of its oppression had altered its design from the eagle to the swastika.
Am 20. August 1940 richtet Maurice Lippens mit Unterstützung des Königshauses das Zentrum wieder ein. Ziel war die Errichtung eines autoritären Regimes unter der Führung des Königs, auch um die kollaborierenden Parteien von der Macht abzuschneiden. Das neue Zentrum versammelt einen Querschnitt der rechtskonservativen belgischen Elite: Spitzenbeamte, Rechtsanwälte und Richter sowie Politiker (einschließlich der Mitglieder des Vlaams Nationaal Verbond (VNV)). Auch der Ausschuss der Generalsekretäre arbeitet mit. Das neue "Zentrum-Lippens" bereitet eine neue belgische Verfassung und Regierung vor. Sie entwickelt Pläne für eine staatlich geführte Wirtschaft, eine autoritäre Exekutive, korporatistische Berufsorganisationen und soziale Reformen, die die Abschaffung der belgischen liberalen Demokratie beinhalten. Die Pläne von 1940 gehen viel weiter als der Bericht von 1937, teilweise unter dem Einfluss des deutschen nationalsozialistischen Modells. Als Lippens dem König Ende Dezember 1940 seinen Bericht vorlegt, ist der Schwung jedoch schon wieder vorbei. Es gibt keine deutsche Unterstützung mehr für diese Reformen, und die Pläne bleiben tote Buchstaben.
Bedeutung und Vermächtnis
Im einzigartigen Kontext von 1940 kann die Arbeit dieses Zentrums teilweise als letzter Versuch einer konservativen belgischen Elite verstanden werden, die Errungenschaften der Demokratie nach 1918 obsolet zu machen. Erst in den Jahren 1943-1944 beginnt man wieder über ein (Nachkriegs-)politisches und sozioökonomisches System nachzudenken. Zu dieser Zeit war die liberale Demokratie wieder populär, und korporatistische Ideen konnten nach 1945 mit der parlamentarischen Demokratie vereint werden.
Bibliographie
Gérard-Libois, Jules, et José Gotovitch. L’an 40 : La Belgique occupée. Bruxelles: CRISP, 1971.
Van Causenbroeck, Bernard. « Studiecentrum tot Hervorming van de Staat », in : Nieuwe Encyclopedie van de Vlaamse Beweging, 2920. Tielt: Lannoo, 1998.
Luyten, Dirk. « Het centrum Lippens. Een Belgische Nieuwe Orde in een nazistisch Europa? », in : Revue belge de philologie et d’histoire/Belgisch Tijdschrift voor Filologie en Geschiedenis 71 (1993): 875‑912.
Luyten, Dirk. Ideologie en praktijk van het corporatisme tijdens de Tweede Wereldoorlog in België. Brussel: VUB Press, 1997.