Vor Kriegsbeginn beginnt der belgische Comic (Bande dessinée), der noch in den Kinderschuhen steckt, an Popularität zu gewinnen. Hergé und seine illustrierte Beilage "Le XXe siècle" (Das 20. Jahrhundert) wurden von den Verlagen "Dupuis" und "Le Journal de Spirou" oder "Bravo!" nachgeahmt, die gegründet wurden, um die Rentabilität der Zeitung "Femmes d'Aujourd'hui" zu erhöhen. Kirchliche Zeitschriften beginnen ebenfalls widerwillig, Comics beizulegen. Unter der Besatzung erlebt der aufkommende belgische Comic jedoch einen Rückschlag: Zensur und begrenzte Papierverfügbarkeit haben schwere Auswirkungen.
Unter deutschen Augen
Die Besatzung läutet eine neue Ära mit neuen deutschen Besatzungsinstitutionen ein. Die Propaganda-Abteilung (PA) ist mit der Kontrolle von Propaganda, Kunst und Kultur beauftragt. Sie steuert die Presse und Papierverteilung. Der akute Papiermangel lässt sie die Druckauflagen auf 30-50% reduzieren. Die PA bevorzugt Zeitungen, die eine Pro-Besatzer Haltung einnehmen, wie z.B. Bravo!, Femmes d'aujourd'hui, Le Soir, Le journal de Charleroi, Het Algemeen Nieuws, Het Laatste Nieuws und De Dag.
Avec l’Occupation débute une nouvelle ère régie par de nouveaux organismes allemands. La Propaganda-Abteilung (PA) est chargée de surveiller la r Propaganda opagande, les arts et la culture. Elle contrôle la presse et la fourniture de papier pour l’imprimerie. A cause de la pénurie, tous les tirages sont réduits de 30 à 50%. La PA favorise les publications qui lui sont favorables tels Bravo !, Femmes d’aujourd’hui, Le Soir, Le journal de Charleroi, Het Algemeen Nieuws, Het Laatste Nieuws, Het Laatste Nieuws.
Comics, zufälliges Konfliktopfer
Der Preis den die Jugendpresse zahlen muss ist hoch: "Aventure illustrées-Bimbo" verschwindet im Herbst 1942, "Petits belges" und die Zeitung von "Spirou" werden ein Jahr später eingestellt. Seit Ende 1942 versuchen die Besatzungstruppen, sie durch Titel zu ersetzen, die entweder eine Pro-Besatzer oder neutrale Haltung einnehmen, wie zum Beispiel "Ons Rakkersblad", "De Rakker", "De Illustratie", "La Jeune Légion", "Nine", "Tout", "L'Illustré".
Ablenkung um jeden Preis
Diese Titel und Zeitungen existieren hauptsächlich, um die Pro-Besatzer Moral zu fördern. Die Anweisungen Berlins sind dabei klar: Ihr einziger Zweck besteht darin, den Leser abzulenken, ihm Leichtigkeit zu verschaffen und ihn von dem fernzuhalten, was den Interessen der Nazis schaden könnte.
Bibliographie
Gaumer, Patrick, and Claude Moliterni. Dictionnaire Mondial de La Bande Dessinée. Paris: Larousse, 2001.
Lambeau, Frans. Dictionnaire Illustré de La Bande Dessinée Belge Sous l’Occupation. Bruxelles: Versaille, 2011.