Begriff, der die deutsche Politik gegenüber den Flamen im Ersten und Zweiten Weltkrieg bezeichnet.
Belgien für die Flamen auseinanderreißen
Während des Ersten Weltkrieges verfolgte die deutsche Regierung durch die Besatzungsverwaltung in Belgien eine Politik zugunsten der flämischen Bewegung. So wird zum Beispiel 1916 die Universität Gent eine niederländischsprachige Universität. 1917 wurde Belgien administrativ geteilt und es wurden eigene flämische Ministerien eingerichtet. Deutschland wollte die flämische Bewegung deutsch gesinnt machen, was teilweise erfolgreich war. Die flämische Kollaboration gewinnt mehr Anhänger, obwohl sie eine Minderheit bleibt. Deutschland hofft, seinen Einfluss in Belgien dauerhaft zu etablieren, auch nach einem möglichen Verhandlungsfrieden mit den Alliierten. Nach der deutschen Niederlage wird die Flamenpolitik begraben.

Urheberrechte : Droits Réservés
Ursprüngliche Legende : Appel à rallier l’Allemagne lancé aux Flamands, tract retrouvé à Aalter le 27 mai 1940.
Unterstützung der Flamen beim Aufbau des Nationalsozialismus

Urheberrechte : Droits Réservés
Ursprüngliche Legende : Gefangenensammetstelle. Entlassungschein - Bewijs van Ontslag - Certificat
Während des Zweiten Weltkrieges greift das Dritte Reich die Flamenpolitik wieder auf. Am 14. Juli 1940 befiehlt Hitler der belgischen Besatzungsregierung, dass die Flamen besonders unterstützt werden sollten, während die Wallonen keinen besseren Status erhalten. Hitler erwartet damit eine endgültige Regelung der politischen Zukunft Belgiens. In Hitlers Augen waren die Flamen Germanen, das bei dieser Entscheidung eine große Rolle spielte. Eine wichtige Folge davon war die Freilassung der flämischen Kriegsgefangenen, während die Wallonen während des gesamten Krieges in Kriegsgefangenschaft blieben. Eine weitere Folge der Entscheidung war die Unterstützung der militärischen Besatzungsverwaltung für die Flämische Nationale Allianz (VNV) bei ihrer Verwaltungsunterwanderung Belgiens.
Degrelle, der einzig brauchbare Belgier
Die Flamenpolitik stellt Leon Degrelle und seine Rex-Bewegung politisch ins Abseits. Degrelle nutzt die Schlacht an der Ostfront, um sich erfolgreich zurück an den Verhandlungstisch mit den Nazis zu kämpfen. Anfang 1943 akzeptiert Hitler, dass die Wallonen ein französisch sprechendes germanisches Volk sind. Bei dieser Gelegenheit nennt er Degrelle "den einzigen wirklich brauchbaren Belgier". Zu diesem Zeitpunkt hatte die Flamenpolitik keine Relevanz mehr für die Kollaboration in Belgien.

Urheberrechte : Droits Réservés
Ursprüngliche Legende : Non légendée

Urheberrechte : Droits Réservés
Ursprüngliche Legende : Maandag 3 juni 1940. Honderden Belgische krijgsgevangenen trekken door Oostburg verder Zeeuws-Vlaanderen in naar de kampen.

Sammlung : Sipho
Urheberrechte : CegeSoma
Ursprüngliche Legende : Huldevergadering voor de verjaardag van de leider te Brussel, 16/9/1942. Algemeen zicht van de zaal met het podium. [17/9/1942] [Frei gegeben durch zensur]

Urheberrechte : droits réservés
Ursprüngliche Legende : Prisonniers de guerre belges.
Bibliographie
De Jonghe, Albert. Hitler En Het Politieke Lot van België (1940-1944): De Vestiging van Een Zivilverwaltung in België En Noord-Frankrijk: Koningskwestie En Bezettingsregime van de Kapitulatie Tot Berchtesgaden (28 Mei-19 November 1940). Antwerpen: Nederlandsche boekhandel, 1982.
Velaers, Jan, and Herman Van Goethem. Leopold III : De Koning, Het Land, de Oorlog. Tielt: Lannoo, 1994.