Belgien im Krieg / Artikel

Kultur

Thema - Kollaboration

Verfasser : Beyen Marnix (Institution : UAntwerpen)

Der Krieg setzte dem kulturellen Leben in Belgien kein Ende, aber er richtet sie neu aus.

Die kulturelle Besatzungspolitik

Die Kulturverantwortlichen der Besatzungsverwaltung entschieden sich für eine gemäßigte Kulturpolitik: Sie versuchten, die kulturellen Aktivitäten in Belgien an Deutschland anzugleichen, ohne jedoch - anders als die SS-Organisationen - das Land gleichzeitig zu nazifizieren. Da sie einen territorialen Status quo beibehalten wollen, verzichten sie auf eine einseitige Bevorzugung der flämischen Kultur. Sie fördern dabei auch Initiativen, die die germanischen Wurzeln der wallonischen Kultur unterstreichen.

11961.jpg
Institution : CegeSoma
Sammlung : Sipho
Urheberrecht : CegeSoma
Legende des Ursprungs : Solisten, ballet en acterend koor van de opera uit Essen, in de Muntschouwburg te Brussel op 2 juli 1942. Toneel van het ballet van Tijl Uilenspiegel. [Frei gegeben durch zensur]

Die kulturelle Flandernpolitik

74710.jpg
Institution : CegeSoma
Urheberrecht : Droits Réservés
Legende des Ursprungs : Non légendée

Der Generalsekretär des Bildungsministeriums weigerte sich, an der Kulturpolitik der Besatzer mitzuarbeiten, was die flämischen Nationalisten frustrierte, die die Kriegssituation ausnutzen wollten, um eine spezifisch flämische Kulturpolitik zu entwickeln. Sie versuchen, ihre kulturpolitischen Ambitionen über die provinzialen Kulturdienste zu verwirklichen und schufen dabei einen interprovinziellen Kulturdienst.

Kulturpolitik im französischsprachigen Belgien

Auf französischsprachiger wallonischer Seite ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit im kulturellen Bereich geringer. Aber da die wallonischen Kulturschaffenden den territorialen Status quo nicht in Frage stellen, ist die Zusammenarbeit zwischen der Besatzungsverwaltung und der wallonischen Kulturgemeinschaft doch relativ eng.

10386.jpg
Institution : CegeSoma
Sammlung : Sipho
Urheberrecht : CegeSoma
Legende des Ursprungs : La communauté culturelle Wallonne a organisé au palais des Beaux-Arts à Bruxelles une exposition d'art wallon. Le vernissage de cette exposition a eu lieu ce mercredi 14.5.1941 15 heures. Les artistes wallons carolorégiens et liégeois ayant pris part à cette exposition. (censure photographique)
Legende des Ursprungs : Vernissage de l’exposition sur l’art wallon organisée par la Communauté culturelle wallonne (CCW) au Palais des Beaux-Arts en mai 1941. La CCW œuvre pour un rapprochement culturel avec l’Allemagne afin de promouvoir l’art wallon.

Und die Kulturschaffenden?

Innerhalb solchen politischen Drucks und Vorgaben kann es kaum kulturelle Innovationen geben. Der Bedarf der Bevölkerung an kulturellen Aktivitäten ist jedoch sehr groß und kann vom ausländischen Markt weniger als früher befriedigt werden. Die kulturelle Produktion ist reichhaltig und zeichnet sich vor allem durch ihre Verbundenheit mit der Vergangenheit und den Traditionalismus ihrer Formensprache aus. Es entsteht dabei keine "echte Kultur des Widerstands".

Bibliographie

Beyen, Marnix. “Het Cultuurleven. Een Late Terugkeer Naar de Romantiek.” In België Tijdens de Tweede Wereldoorlog, edited by Mark Van den Wijngaert, Bruno De Wever, and Fabrice Maerten. Antwerpen: Manteau, 2015.

Van de Vijver, Herman. Het Culturele Leven Tijdens de Bezetting. Vol. 8. België Tijdens de Tweede Wereldoorlog. Kapellen: Pelckmans, 1990.

Um mehr zu erfahren...

7406.jpg Artikel Beyen Marnix
12260.jpg Artikel Wallonische Kulturgemeinschaft Devillez Virginie
12478.jpg Artikel Aron Paul
8365.jpg Artikel Devillez Virginie
Pour citer cette page
Kultur
Verfasser : Beyen Marnix (Institution : UAntwerpen)
https://www.belgiumwwii.be/de/belgien-im-krieg/artikel/kultur.html