Die Stigmatisierung der Juden
Die deutsche Verordnung vom 27. Mai 1942 schreibt vor, dass jeder Jude über sechs Jahren, der in der Öffentlichkeit auftritt, den gelben Stern tragen muss. Auf der linken Brustseite muss ein gelbes, handflächengroßes Tuch "Davidstern" mit einem aufgedruckten "J" zu sehen sein. Das 'J.' steht für 'Jude' auf Französisch und 'Jood' auf Niederländisch. Ziel der Maßnahme ist es, diese Gemeinschaft zu stigmatisieren und für alle sichtbar zu machen.

Sammlung : Fonds Landau
Urheberrechte : KD, Fonds Landau
Ursprüngliche Legende : non légendée
Web-Legende : Volksche Aanval, le porte-parole de l’antisémitisme militant, publie l’ordonnance sur le port obligatoire de l’étoile jaune. Bruxelles, 6 juin 1942
Edith Katz-Seifter, Juive anversoise : « {L’étoile jaune} c'était une sensation épouvantable » (Jours de guerre, 26/06/1992, RTBF)
Die Erschütterung des Sterns

Sammlung : Reliques
Urheberrechte : KD, reliques
Ursprüngliche Legende : non légendée
Web-Legende : Simon Likvermann, 7 ans, porte l’étoile de David. Déporté par le Transport XXIIB, il meurt assassiné dans une des chambres-à-gaz/crématoires de Birkenau.
Die Ausnahmestellung der Juden schockierte die nicht-jüdische Bevölkerung, der das Schicksal der Juden bisher weitgehend gleichgültig gewesen war. Der Stern weckt bei vielen Belgiern Empörung, ja sogar Solidarität. Die Untergrundpresse nimmt Anstoß daran. Auf der anderen Seite waren die antisemitische Presse und Sympathisanten der Neuen Ordnung von der Maßnahme begeistert. Der Besatzer, der unbedingt jegliche Reaktionen des Mitgefühls gegenüber den Juden vermeiden wollte, stellte fest, dass die Belgier, die seiner antisemitischen Politik eher verschlossen gegenüberstanden, Mitleid mit den Juden hatten und ihr Mitgefühl zeigten.
Der Zweck dieser Maßnahme
Die deutsche Verordnung vom 27. Mai 1942 war der Endpunkt und Höhepunkt der deutschen Maßnahmen, die sich gegen die jüdische Bevölkerung in Belgien richteten. Das letzte Puzzlestück des Sturzes ist an Ort und Stelle: Die Juden sind bekannt und identifiziert, ihre Ausweispapiere sind markiert, sie werden wirtschaftlich und von da an auch sozial ausgegrenzt. Die Nazis können nun mit ihrer Deportation beginnen.

Sammlung : Fonds Jacques Wald
Urheberrechte : Fonds Jacques Wald
Ursprüngliche Legende : non légendée
Web-Legende : Deux étoiles de David non découpées. Les personnes juives achetaient un coupon de 3 pièces au prix de 0,75 FB.
Bibliographie
Steinberg, Maxime et Laurence Schram, De Belgische Tentoonstelling in Auschwitz. Het Boek — L’exposition belge à Auschwitz. Le Livre, Edited by Adriaens Ward. Mechelen: JMDV-MJDR, 2007.
Steinberg, Maxime, La question juive - 1940-1942, Bruxelles, Vie Ouvrière Vol. 1. L’Etoile et Le Fusil,1983.
Schram, Laurence, “La distribution de l’étoile.” in Les curateurs du ghetto. L’Association des Juifs en Belgique sous l’occupation nazie, by Jean-Philippe Schreiber and Rudi Van Doorslaer, Bruxelles, 2004, 263–76.