Eine angespannte Situation
1967 wurde das Forschungs- und Studienzentrum für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs in einem ganz besonderen Kontext gegründet. Zwei Jahre zuvor war der nach Österreich geflohene Kriegsverbrecher Robert Jan Verbelen in einem Prozess in Wien auf der Grundlage einer unvollständigen Akte freigesprochen worden. 1961 wurde auch das Vermeylen-Gesetz gelockert, dass die Jurisdiktion in Belgien im Zusammenhang mit der Kollaboration regelte. All diese Ereignisse verärgern die patriotischen belgischen Verbände, die Druck ausüben, ein Institut zu gründen, das mit der Untersuchung des Zweiten Weltkriegs beauftragt wird.

Urheberrechte : CegeSoma
Ursprüngliche Legende : Non légendée
Neustart

Urheberrechte : CegeSoma
Ursprüngliche Legende : Non légendée
Da die Bemühungen für die Erforschung des zweiten Weltkriegs in Belgien immer wieder im Sand verliefen muss nun alles bei Null anfangen. Ein erstes Team wird ernannt, dass 1969 sogleich mit der Prospektierung des Archivmaterials und dem Aufbau einer Fachbibliothek beginnt. Das Zentrum wendet sich bald an die Öffentlichkeit und beginnt mit der Sammlung von Zeugenaussagen und der systematischen Suche in den Archiven. Heute verfügt es über eine wertvolle Archivsammlung, eine sehr reichhaltige Bibliothek und seine Fotothek - inzwischen weitgehend digitalisiert - ist eine der umfangreichsten Europas zum Zweiten Weltkrieg. Durch seine Publikationen, Forschungsprojekte, Studientage und andere Symposien hat das Zentrum einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einer substanziellen Geschichtsschreibung zur Geschichte Belgiens während des Zweiten Weltkriegs geleistet. Es ist zum Referenzzentrum in diesem Bereich geworden.
Öffnung und Professionalisierung
Im Laufe der Zeit ist das Zentrum professioneller geworden und hat seine chronologische Reichweite auf die beiden Weltkonflikte ausgedehnt. Im Jahr 1997 wurde es zum Centre d'Etudes et de Documentation Guerre et Sociétés Contemporaines (CegeSoma) und seit 2016 ist es Teil des Staatsarchivs.
Bibliographie
Colignon, Alain, and José Gotovitch. “Du Sang, de La Sueur, de l’encre.”, in : Jours de Paix, 2001, 101–26.
Martin, Dirk. “Het Studie- En Documentatiecentrum Oorlog En Hedendaagse Maatschappij.”, in : Geschiedenis Maken : Liber Amicorum Herman Balthazar, 211–26. Tijdsbeeld / Universiteit Gent: Vakgroep Nieuwste Geschiedenis / AMSAB, 2003.