Die Zentralbank wurde ursprünglich geschaffen, um anstelle der Nationalbank Banknoten auszugeben - ist in der Praxis jedoch eine Drehscheibe für Clearings(Entschädigungs)zahlungen.
Eine neue Bank für das besetzte Belgien
Die Nationalbank folgt der Regierung bei ihrer Flucht aus Brüssel. Infolgedessen droht ein Mangel an Banknoten. Die Besatzungstruppen schlagen vor, eine neue Bank zur Ausgabe von Banknoten zu gründen, die Emissionsbank. Es handelt sich um eine belgische Institution nach deutschem Recht, die kapitalisiert ist und von den großen belgischen Privatbanken geführt wird, so dass eine Verbindung zum Galopin-Ausschuss besteht.
DIe Nationalbank kehrt zurück
Da die Regierung der Nationalbank erlaubt, nach Belgien zurückzukehren und wieder Banknoten in Umlauf zu bringen, verliert die Emissionsbank ihre ursprüngliche Funktion. Im August 1940 wird der Emissionsbank eine neue Aufgabe übertragen: die Organisation des Clearings (Verrechnung) zwischen Belgien und Deutschland. Alle Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern werden zentralisiert und über die Emissionsbank abgewickelt.
Die Krise
Die Deutschen lassen zu, dass das Clearing-Defizit zunimmt, um die wirtschaftliche Ausbeutung Belgiens zu finanzieren. Darüber hinaus werden einige Zahlungen, die nicht mit dem Außenhandel verbunden sind, dennoch über das Clearing abgewickelt. Dies gilt für die Unterstützung kollaborativer Bewegungen, für Gehälter, die an in Deutschland arbeitende Belgier gezahlt werden und für deutsche Käufe auf dem Schwarzmarkt. Gleichzeitig steigen die Kosten der Besetzung (die der Staat zu tragen hat) ständig an: ein Weg, mit der das Verrechnungsdefizit unter Kontrolle gehalten werden soll.
Diese Situation führte im Oktober 1942 (als die Zwangsarbeitspflicht eingeführt wird) nach der Einführung "laut besondere Mitteilung" zu einer Krise, deren Ursache unbekannt war und die daher nie aufgeklärt werden konnte. Die Krise führte zu einem Konflikt zwischen dem Generalsekretär der Finanzen und den Privatbankiers. Letztere werden die Institution stärker in den Griff bekommen und die Politik bis zum Ende der Besatzung fortsetzen: Die Emissionsbank ermöglicht die Überwachung der Handelsströme zwischen Belgien und Deutschland und ist ein entscheidendes institutionelles Bindeglied in der Besatzungswirtschaft.
Bibliographie
Van der Wee, Herman., and Monique. Verbreyt. A Small Nation in the Turmoil of the Second World War: Money, Finance and Occupation (Belgium, Its Enemies, Its Friends, 1939-1945). Leuven: Leuven University Press, 2009.